Gipfelkreuz auf der Marwees

Mittendurch den Alpstein mit alpinen Touch

by Moritz

Mit der Marwees steht eine alpine Gratwanderung auf dem Programm. Dazu kommt noch der Rotsteinpass und der Rückweg über die Bollenwees. Diese Mehrtagestour bietet viel Abwechslung, Steinböcke und Bergsee…

Brülisau – Alp Sigel – Bogartenlücke – Marwees – Widderalpsattel – Meglisalp

4 h, 10 km, 680 m ↑, 770 m ↓

Meglisalp – Rotsteinpass – Flieswand – Altmannsattel – Bollenwees

4 h 45 min, 10 km, 940 m ↑, 980 m ↓

Bollenwees – Saxerlücke – Staubern

1 h 45 min, 4 km, 445 m ↑, 180 m ↓

Erster Wandertag: Brülisau → Meglisalp

Gestartet sind wir in Brülisau und nach einem kurzen Marsch sind wir aber mit der kleinen Seilbahn zur Alp Sigel hoch. Es gibt natürlich auch einen Wanderweg, aber das haben wir uns gespart. Leider war die Alp Sigel schon geschlossen und so mussten wir ohne Kaffee die Wanderung in Angriff nehmen.

Es beginnt entspannt, man wandert der Höhe entlang, und mit viel Aussicht. Nach einer halben Stunde wechselt man das Tal und hat so einen Blick Richtung Appenzell und mit etwas strecken kann man auch den Säntis sehen. Das währt aber nur kurz und bald geht’s steil zur Bogartenlücke hoch, wo man wieder auf der ursprünglichen Sämtiserseite kommt.

Etwas unterhalb der Bogartenlücke beginnt der alpine Wanderweg über die Marwees. Es gibt aber auch die Möglichkeit einfach Richtung Bollenwees abzusteigen und dann über den Bergwanderweg zum Widderalpsattel zu wandern. Wir sind natürlich ohne weiche Knie direkt in die alpine Route eingestiegen.

Der Einstieg ist steil. 110 Höhenmeter in knapp 150 Metern Luftlinie. Dafür hat man das steilste Stück hinter sich. Man traversiert danach ein Stück wieder zurück Richtung Bogartenlücke. Dieses Wegstück braucht etwas Mut und der Weg sollte wirklich nicht nass sein. Das Gelände ist einfach zu steil, als dass es Fehler verzeihen würde. Aber der Mut wird belohnt und gleich nach dieser Mutprobe wird es wieder gemütlicher. Das Gelände bleibt zwar abschüssig und teilweise auch schon leicht ausgesetzt, der Weg folgt dem Grat, aber er ist gut machbar (bei guten Bedingungen). Die Aussicht von diesem Berggrat ist fantastisch und man ist mitten im Alpstein.

Ganz auf den höchsten Punkt der Marwees sind wir nicht. Das wäre durchaus möglich, aber wir sind auf dem Weg geblieben und haben dafür versucht ein paar Schafe zu streicheln. Die haben aber brav ihren Abstand gehalten. Wahrscheinlich waren wir nicht die ersten mit dieser Idee.

Der Abstieg zum Widderalpsattel ist wenig schwierig und wir haben uns die Zeit genommen, um vor dem Widderalpsattel eine Pause einzulegen. Den Widderalpsattel kannte ich noch von meiner Hundstein-Tour. Die alpine Route über den Hundstein ist im Vergleich deutlich schwieriger.

Der weitere Wanderweg zur Meglisalp ist wenig spektakulär. Kurz vor der Meglisalp gibt es noch ein paar kleinere Bauten und besonders beim Spitzigstein sollte man die Bauweise etwas studieren. Bei der Meglisalp gab es einen verdienten Apéro und ein wunderbares Nachtessen bevor das Sandmännchen kam.

Zweiter Wandertag: Meglisalp → Bollenwees

Am nächsten Morgen sind wir nicht allzu früh in die Wanderschuhe gestiegen und haben uns zum Rotsteinpass aufgemacht. Dieser Wegabschnitt geht zwar stetig nach oben, stellt aber keine grosse Herausforderung dar. Nach gut so eineinhalb Stunden ist man dann auf dem Rotsteinpass und ist pünktlich zum Znüni oder auch ein bisschen später dort.

Beim Rotsteinpass hat uns ein Wandervogel leider verlassen. Der Vogel musste unbedingt zurück und die Flieswand wollte er sich nicht noch antun. Was vollkommen richtig ist, wenn man von der Höhenangst immer mal wieder Besuch bekommt. Über die Flieswand habe ich bereits hier berichtet. Der Aufstieg war allerdings länger, als ich in Erinnerung hatte, und es hatte an einigen Stellen noch Schnee. Dieses Mal bin ich zum Altmannsattel und wir konnten die erhofften Steinböcke beobachten und gleich eine Pause machen.

Wir hatten kurz die Überlegung den Altmann zu besteigen. Das machen viele. Haben uns aber dagegen entschlossen. Vielleicht beim nächsten Mal. Der Abstieg zum Löchlibettersattel ist anstrengend genug. Es wurden 2011 150 Meter Stahlseil verbaut und dazu noch einige Eisentritte. Es geht also steil nach unten.

Wir haben gehofft, dass der steile Teil dann vorbei wäre. Der Weg wird zwar flacher, dennoch geht es immer wieder steil nach unten und der Weg ist nicht ganz einfach. Er ist vollkommen ungefährlich, aber man kann nur kurze Stücke wirklich einfach gehen und muss doch immer aufpassen und teilweise ziemliche Stufen runtersteigen. Und schön bleibt der Weg, auch wenn wir nun jetzt ein bisschen jammern.

Nach gut so einer Stunde kommt man auf den Bergwanderweg, der vom Zwinglipass zur Bollenwees führt. Ab hier wird es gemütlich. Und der Fählensee ist schon in Sicht, was zusätzlich Energie gibt. Es ist also nicht mehr weit, bis man auf der Terrasse hocken kann und die Aussicht geniessen kann.

Dritter Wandertag: Bollenwees → Staubern

Am nächsten Tag haben wir es uns einfach gemacht und sind zur Staubern und von dort mit der Seilbahn runter nach Frümsen. Dazwischen sind wir noch bei der Saxerlücke vorbeigekommen (Instagram machen) und bei der Staubern haben wir noch auf der Terrasse schön in der Sonne Zmitttag gegessen.

Tipp: Die Marwees und die Flieswand inklusive Abstieg zum Löchlibrettersattel sind nur bei guten Bedingungen möglich. Bei Nässe oder Schnee wird es sehr schnell sehr gefährlich.