Abstieg von der Silberen

Silberen Karstwanderung – wunderbar schlechtes Wetter in wunderbar schöner Landschaft

by Moritz

Eine Bergwanderung durch eine wunderbare Karstlandschaft. Im Nebel und Regen war die Wanderung eher auf der mystischen Seite.

Pragelpass – Silberen – Silberenalp – Alpeli – Pragelpass

5 h 30 min, 14 km, 1 100 m ↑, 1 100 m ↓

Diese Wanderung stand bei mir schon länger auf dem Programm. Die Karstlandschaft und vor allem die Aussicht motivierten mich für diese Wanderung. Der Wetterbericht war «durchzogen». Nicht gerade Dauerregen war angesagt, aber Aufhellungen und zwischendurch einzelne Regenschauer. Manchmal nimmt man dieses Risiko in Kauf, wenn zum Beispiel der Herr Kollege nur einmal im Jahr seine Wanderschuhe finden kann.

Wir sind halb acht auf dem Pragelpass gestartet. In leichtem Nieselregen und in Nebel. Am Anfang ist von der Karstlandschaft noch nicht ganz soviel zu sehen. Es geht konstant nach oben und damit wurde es auch konstant kühler. Solange wir in Bewegung blieben, störte es nicht gross.

Trotz Nebel konnten wir dem Weg ohne Mühe folgen. Jemand hat fleissig Wanderzeichenmalen geübt. Was uns am Anfang etwas übertrieben erschien, war höher oben, dann ganz in Ordnung. Dort hatte es noch Schneefelder und mit dem Nebel wäre es schwierig gewesen. Denn auf dem Karst gibt es nicht wirklich eine Wegspur.

Oben ist die Silberen ein Plateau und wo genau der höchste Punkt ist, da mussten wir etwas raten. Das Wetter war auf dem Gipfel trocken genug und im Windschatten konnten wir sogar unser Essen geniessen. Das wunderbare Bergpanorama ist einmalig. So einzigartig, dass wir es gar nicht gesehen haben. Fünfzig, hundert Meter Sicht reichen einfach nicht bis zum nächsten Gipfel.

Beim Abstieg hatte es etwas mehr Schnee, aber war gut machbar. Was weniger gut machbar war, war der Regen, der nun nicht mehr als Schauer durchging, sondern als Dauerregen. Das heisst, wir waren langsam, aber sicher durchnässt. Meine Regenjacke hält dem Regen nicht ewig stand und meine Wanderschuhe waren eh schon pflotschnass. Nun, jammern hilft auch nicht wirklich, also sind wir zügig weiter.

Der Rückweg, nachdem man vom Gipfel runter ist, braucht doch noch so zweieinhalb Stunden und folgt einem steinigen Bergweg.  Das ist zwar praktisch, aber auch etwas mühsam. So ein Zwischending zwischen Bergwanderweg und Feldweg. Wer aufpasst, entdeckt uralte Kommunikationstechnologien auf diesem Weg. Beim Alpeli hat sich der Senn unseren armen Seelen erbarmt und wir konnten uns in seiner Hütte etwas aufwärmen und Kaffee (natürlich mit) trinken. Die Hoffnung, dass es doch nur ein Schauer war und die versprochenen Aufhellungen doch noch kämen, blieb leider Wunschdenken. Etwas aufgewärmt haben wir das letzte Stück in Angriff genommen.

Wirklich warm und trocken war ich aber erst nach der Dusche zu Hause.

Tipp: Schönes Wetter abwarten. Der Pragelpass ist mit ÖV nicht erreichbar und die Glarnerseite ist am Wochenende für den Autoverkehr gesperrt.

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