Arnesee Panorama

Vom Arnesee zum Lac des Chavonnes, vom Berner Oberland ins Waadtland in zwei Tagen

by Moritz

Ein wunderbares Auf und Ab mit traumhaften Seen, grandiosen Panoramen, drei Pässen, zwei Kantonen, zwei Sprachen und und und…

Feutersoey – Arnesee – Seeberg – Col de Voré – Retaud – Col de Pillon – (Les Diablerets)

4 h 30 min, 12,7 km, 930 m ↑, 510 m ↓

Les Diablerets – Trechadèze – Col de la Croix – L’Encrène – Perche – Lac des Chavonnes – Col de Bretaye

4 h 40 min, 12,7 km, 1 050 m ↑, 400 m ↓

Erster Wandertag: Feutersoey → Col de Pillon

Wenn man zum Arnesee möchte und in Feutersoey startet, geht es zuerst mal so in zwei Stunden 500 Höhenmeter nach oben. Das ist sicher kein Weltuntergang, aber als Einstieg nicht ohne und es war ehrlich gesagt nicht ganz mein Tag. Irgendwie fehlten die Energie und die Motivation. Trotzdem habe ich die Wanderung in guter Erinnerung, das will etwas heissen.

Der Wanderweg ist abwechslungsreich und führt mehrheitlich durch den Wald mit einigen Wiesen. Den See sieht man relativ spät. Logisch, man geht ja auch bergauf. Dafür ist der Ah- und Oh-Effekt umso grösser. Der See ist wunderbar am Ende des Tschärzistals gelegen, umringt von einer herrlichen Wald- und Berglandschaft. Eine Pause muss da einfach drin liegen.

Wir sind dann links rum weiter, aber es kommt nicht wirklich darauf an. Am Ende angekommen geht es über die Seeberg-Alp zum Col de Voré. Falsch machen kann man da nichts. Es geht stetig auf dem Bergwanderweg nochmals 400 Höhenmeter nach oben. Ein Blick zurück lohnt sich eigentlich immer. Der See ist sensationell und die Aussicht wird auch immer besser.

Oben wird der Weg flacher und man wandert über eine wunderbare Hochebene. Wir hatten Glück und die Krokusse standen in voller Blüte. Es hatte zwar anfangs Juni noch etwas Schnee, aber nicht wirklich überraschend und sicher kein Problem. Und dann ist man nach so dreieinhalb Stunden auch schon im Waadtland. Ab jetzt geht es nur noch bergrunter.

Zum Lac de Retaud ist es knapp eine halbe Stunde und wir waren etwas schneller unterwegs. Wir freuten uns auf eine gemütliche Pause am Seeli mit Sonne und Wein. Tja, wenn man in Frühling unterwegs ist, also nicht in der Hauptsaison, dann ist auch in der Waadt nicht alles geöffnet. Wir sind dann dafür rasch zum Col de Pillon abgestiegen. Eigentlich haben wir geplant, dass wir bis nach Les Diablerets wandern, aber es war nicht mein Tag und ich hatte wirklich keine Lust auf nochmals eineinhalb Stunden tschumpeln.

Zweiter Wandertag: Les Diablerets → Col de Bretaye

Von Les Diablerets folgten wir der sechsten Etappe der Tour des Alpes Vaudoises. Die erste halbe Stunde war das noch ganz entspannt und ging schön einem am grossen Wasser (La Grande Eau) entlang. Aber danach geht es 600 Höhenmeter nach oben. Nicht wirklich steil, aber konstant. Der erste Teil war mässig spannend – alles im Wald. Erst so auf 1 500 m ü. M. wird der Weg etwas bergiger und man durchwandert einen schönen lichten Wald. Auf dem Col de la Croix gibt es eine kleine Buvette und da man doch auch schon zweieinhalb Stunden unterwegs war, darf man sich auch mal etwas gönnen.

Der Weg geht an den Pyramides de Gypse (ja, genau: Gipspyramiden) vorbei über blühende Alpwiesen Richtung L’Encrène. Auf dem Grat hat man nochmals die Möglichkeit das massive Diableretsmassiv zu geniessen, bevor es hinter dem Grat für den Rest der Wanderung verschwindet.

Der Weg geht gleich mal etwas hinunter, bis er auf einen Feldweg kommt. Ab dann wird es etwas langweilig. Der Wanderweg mündet später auch noch in einer Strasse. Da klagen wir auf hohem Niveau. Es ist immer noch eine wunderbare Voralpenlandschaft.

Der Lac des Chavonnes ist ein Juwel. Der Arnesee war schon speziell schön. Der Lac de Chavonnes ist kleiner und vielleicht daher herziger. Auf jeden Fall lohnt sich eine Wanderung auch nur für den Lac des Chavonnes. Hier hatten wir uns auch noch kurz überlegt, die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag weiter zu wandern. Wir hielten uns aber an unseren Plan und sind zum Col de Bretaye hoch gewandert.

Das war nicht wirklich clever, denn seit dem Vortag ist nicht plötzlich Hauptsaison. Das heisst, es war alles zu. Eigentlich wollten wir ja noch eine Wanderung am nächsten Tag machen. Ein wenig hatten wir auch im Internet recherchiert. Aber da verliess uns die Motivation. Ist einfach zu mühsam, wenn alles zu ist. Also mit der Bahn runter nach Villars-sur-Ollon. Das Ende vom Lied? Wir haben das restliche Wanderbudget in Lausanne für Steak und Wein ausgegeben.

Tipp: Frühling ist eine wunderbare Wanderzeit, allerdings auch Nebensaison und vieles hat vielleicht noch zu. Fondue bietet sich natürlich an. Der Wanderweg ist bis auf die Überschreitung des Col de Voré ein gelbmarkierter Wanderweg.

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