Der alte Tomlisweg ist eine sensationelle Route auf den Pilatus. Allerdings braucht es einigen Mut, dass man nicht einfach umkehrt. Denn eigentlich sieht es immer unmachbar aus.
Fräkmüntegg – Ober Lauelen – Chastelendossen – Tomlishorn – Pilatus
3 h 30 min, 6,1 km, 961 m ↑, 318 m ↓
Von unten sieht man nicht besonders viel vom Tomliweg. Man entdeckt unterhalb des Tomlishorn ein dunkles Felsband und das nimmt einem eigentlich schon die Motivation. Eine solche Wand durchwandert man nicht einfach.
Gestartet sind wir in der Fräkmüntegg auf dem Heitertannliweg. Natürlich erst nach einem Kaffee. Das fängt alles noch gemütlich an bis man den Berg erreicht. Danach geht es auf dem offiziellen Bergwanderweg steil nach oben.
Der Tomlisweg startete ursprünglich beim Klimsensattel, als es dort noch ein Hotel gab. So konnten die Gäste bequem auf den Pilatus wandern. Das ist aber alles Geschichte.
Kurz vor dem Klimsensattel sind wir rechts in den alten Tomlisweg eingebogen. Die unmarkierte Wegspur ist gut sichtbar und führt über ein Geröllfeld auf die Chastelendossen. Ab hier befindet man sich auf einem unmarkierten Alpinwanderweg. Wenn kein Steinbock den Weg versperrt, ist das eine entspannte Angelegenheit. Aber so ein Steinbock hat eben auch seinen Dickschädel und der ist seeeehr dick, also mussten wir einen kleinen Umweg machen, um den Herrn Steinbock in seiner kontemplativen Phase nicht zu stören.
Auf der Chastelendossen kann gut eine Pause einlegen. Von unten sehen auch die etwas unwirtlich aus, aber ist man mal oben, ist es ein schönes Plätzchen.
Was von unten als nicht machbar aussah, sieht auch von der Chastelendossen nicht besser aus. Es gibt einfach keinen Weg. Aber wenn man schon mal hier ist, kann man auch gut noch ein paar Meter weitergehen. Und es geht doch. Zumindest immer ein Stück.
Überraschenderweise ist der Weg, wenn man mal auf dem Weg ist, gar nicht soooo schlimm. Ausrutschen sollte man lieber nicht und es gibt auch ein, zwei leichte Kletterstellen, aber die nächsten 20 Meter sehen immer gut machbar aus, was man zehn Meter vorher nicht sagen würde.
Oben angekommen trifft man auf den offiziellen Gratwanderweg und wandert mit den Sonntagswanderer zum Pilatus, wo man auf der Terrasse und bei einem Bier, dieses Abenteuer in kontemplativer Natur nochmals Revue passieren lassen.
Tipp: Man kann jeder Zeit umkehren.