Von Solothurn nach Biel über die Jurakette – eine sehr lange Wanderung

by Moritz

Viel Aussicht, grüne Wälder, schöne Alpweiden und viel Abwechslung. Ist aber zu lang, um als gemütlich durchzugehen. Lohnenswert ist sie auf jeden Fall, wenn man den Jura kennenlernen möchte.

Oberdorf SO – Gitziflue – Hasenmatt – Stallflue – Grenchenberg – Stierenberg – Sur le Châble – Plagne – Frinvillier

8 h 10 min, 24 km, 1 280 m ↑, 1 380 m ↓

Eigentlich beginnt die sechste Etappe des Jurahöhenwegs auf dem Weissenstein und nicht unten am Berg. Wir (also ich eigentlich überhaupt nicht) wollten eine Herausforderung und so sind wir in Oberdorf SO losgewandert, statt mit der Seilbahn zum Weissenstein hoch. Unsere Entscheidung war in keinster Weise vom Corona-Virus beeinflusst.

Auf nicht offiziellen Wanderwegen sind wir hoch zur Gitziflue gewandert. Das ist der abenteuerlichste und steilste Teil der Wanderung und bei schlechtem Wetter oder Nässe, sollte man sich vielleicht besser auf den offiziellen Wanderwegen bewegen. Oben angekommen trafen wir auf den offiziellen Jurahöhenweg und sind diesem bis Frinvillier gefolgt. Der Aufstieg über die Gitziflue ist schön und spannend, aber er hat es in sich.

Bald kommt die Hasenmatt und damit haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und uns eine Pause verdient. Eine Pause lohnt sich nur schon wegen der Aussicht.

Dann geht’s ein bisschen runter und wieder hoch zur Stallflue, wo es wieder eine tolle Aussicht gibt. Bei Grenchenberg lohnt es sich den Wanderweg zu verlassen und dem Rand der Wandflue zu folgen. Einfach nur schon wegen der Aussicht.

Bei der Sternwarte Untergrenchenberg, also so in der Hälfte der Wanderung, ging mein Wasservorrat langsam aber sicher zur Neige. Gut geplant. Ist ja nur nochmals soviel zu wandern.

Ein kurzes Waldstück runter zum Stierenberg, dann nochmals durch ein kurzes Waldstück und wir sind auf wunderbaren Alpweiden. Nicht ganz soviel Aussicht, aber dafür eine typische Juralandschaft.

So ungefähr ab hier hatte ich ziemlich müde Beine. Und es sind nochmals zehn Kilometer. Was alleine für sich ganz in Ordnung wäre, allerdings geht es zusätzlich noch 600 Höhenmeter runter. Das ist alles andere als gemütlich.

Die Alpweiden durchquert man auf einem breiten Feldweg, bevor man in ziemlich direkter Linie nach Plagne absteigt. Das war alles andere als gemütlich. Besonders da ich kurzzeitig die Hoffnung hatte, dass es Frinvillier wäre. Und, als wir unsere Optionen durchdacht haben, haben wir das Postauto um einige Minuten verpasst. Das war alles andere als gemütlich.

Es ging also weiter bergab, durch das schöne Dörfchen Plagne, durch eine Wiese und durch einen Wald bis wir endlich Frinvillier entdeckt haben. Freudig habe ich mich auf ein kühles Bier gefreut, aber Corona sei Dank haben wir eine dreiviertel Stunde auf dem Trockenen auf den Zug gewartet. Das war alles andere als gemütlich.

Tipp: Vielleicht die Tour abkürzen. Oder eine der vielen Übernachtungsmöglichkeiten nutzen.

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