Blick übers Justistal zum Niesen

Durchs Justistal zum Niederhorn – Abwechslung deluxe

by Moritz

Eine Bergwanderung durch ein wunderschönes Tal, eine Karstlandschaft und über einen Bergrat. Viel Aussicht, viel Natur und viel Abwechslung.

Beatenberg – Justistal – Gemmenalphorn – Niederhorn

5 h 55 min, 16,5 km, 1 250 m ↑, 440 m ↓

Mit knapp sechs Stunden und 1 250 Höhenmetern ist diese Wanderung auf der sportlichen Seite. Die meisten machen diese Wanderung dann auch in umgekehrter Richtung. Das spart gut eine Stunde und die Höhenmeter gehen grösstenteils runter. Ich würde das aber nicht machen. Erstens sind die Abstiege ziemlich steil und lang, was ich persönlich eher als mühsam und kniebelastend empfinde und zweitens hat man am Schluss den eher langweiligen Teil und eine fünf Kilometer lange Teerstrasse noch vor sich.

Wir sind demnach in Beatenberg gestartet und über die Bergstrasse Richtung Justistal gewandert. Die Strasse ist eine Strasse und bietet ein paar Ausblicke Richtung Thunersee und ein paar Tunnels. Aber zum Start war das noch angenehm.

Bei Grön ist man im Justistal angekommen und wir folgten der Bergstrasse weiter bis zum Ende des Justistal. Das Tal alleine ist die Anreise wert. Es liegt schön eingebettet zwischen dem Sigriswilergrat und Güggisgrat und könnte auch gut in Alaska liegen. Die vielen Park- und Rastplätze lassen vermuten, dass an einem schönen Wochenende viele Ausflügler das auch wissen.

Am Ende beginnt der Bergwanderweg und es wird deutlich steiler. Wir hatten etwas Pech, dass es an den Vortagen geregnet hatte und dass eine Herde Kühe zur Alp getrieben wurde. Es war zumindest im unteren Teil eine Schlammschlacht. Auf dem Oberberg ändert sich die Landschaft markant. Man ist nun in einer veritablen Karstlandschaft und wandert zwischen Kalkstein, vereinzelten Bäumen und Heidelbeersträuchern Richtung Gemmenalphorn.

Kurz vor dem Aufstieg zum Gemmenalphorn ändert sich die Landschaft wieder deutlich und wir finden uns in einer kargen Graslandschaft mit einzelnen Büschen wieder. Hier lebt und gedeiht der Steinbock. Wir hatten viel Glück und trafen verschiedene Steinbockgruppen an und ein älterer Steinbock spazierte ziemlich entspannt sogar an uns vorbei. Die Corona-Distanz hielt er aber selbstverständlich ein.

Der Aufstieg zum Gemmenalphorn ist kurz, aber heftig. Wir sind froh, dass wir nun die entspannte Gratwanderung vor uns haben. Das Wetter war etwas durchzogen, sodass wir ziemlich zügig über den Grat zum Burgfeldstand wanderten und das Panorama nur kurz bewundern konnten. Der Weg ist ohne Probleme machbar, wenn man sich auf einem Bergwanderweg wohlfühlt. Ausgeprägte Höhenangst sollte man allerdings nicht haben und gutes Schuhwerk gehört selbstverständlich dazu.

Auf dem Burgfeldstand konnten wir nochmals eine Gruppe Steinböcke mit Jungtieren beobachten. Ab da ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Niederhorn.

Tipp: Wir würden es nicht in umgekehrter Richtung machen. Der Abstieg vom Gemmenalphorn bis zum Justistal ist steil und dann über den Feldweg und die Teerstrasse bis nach Beatenberg «isch ä Rieme». Zudem ist ein Apéro auf dem Niederhorn sicher auch nicht falsch.

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1 Kommentar

Hiltbrand Karin 23. Juni 2020 - 19:32

Ja Moritz, mir hat die Wanderund auch gefallen!!!!

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